Ursprünglich hatte die Planung für die Altstadtsanierung in Braubach am Rhein großflächige, glatte Platten für die Bodengestaltung in den teils verwinkelten Gassen und Straßen vorgesehen. So wie man es im nahe gelegenen Koblenz gemacht hatte, als dort nicht lange zuvor die Fußgängerzone erneuert worden war. „Das erschien uns dann aber doch zu steril für unsere Altstadt“, sagt rückblickend der ehrenamtliche Bürgermeister Joachim Müller. Stattdessen wünschten sich die Stadtväter einen „modernen Belag, der sich zugleich in die historische Bausubstanz einfügt.“ Den Zuschlag bekam unter den Bewerbern der Neuausschreibung das mittelhessische Basalt- und Betonwerk Eltersberg mit seinem hausgemachten Premiumprodukt „frieda®“.
Überzeugt hatten die Entscheidungsträger im Parlament die Ansichten des Usinger Marktplatzes und der Altstadt in Taunusstein-Wehen, die als Paradebeispiele für die Kernkompetenz von frieda® gelten können: die stimmige Zusammenführung von Tradition und Moderne. Und genau darauf kommt es in Braubach an. Fremdenverkehr ist für die Stadt nämlich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Burgen und Schlösser, Siedlungen auf Felsvorsprüngen, Wandern mit Blick auf rebenbesetzte Hänge – Rheinromantik. Einen Aufschwung erlebte der Tourismus zuletzt, als die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.
Einen ähnlich starken Impuls erhofft man sich nun von der Bundesgartenschau, die 2029 stark dezentralisiert und erstmals komplett digital erlebbar stattfinden wird. Für dieses Ereignis putzt man sich nunmehr heraus. Und dabei kommt dem historistischen Betonpflasterstein „frieda®“ eine wesentliche Rolle zu, führt man sich vor Augen, wie die Straßen in Braubach seit ihrer Überholung vor gut 50 Jahren aussehen: in die Jahre gekommenes S-Pflaster, brüchige Asphaltflächen – die Betontristesse der alten Republik. Der inzwischen fertiggestellte erste Bauabschnitt zeigt hingegen auf rund 1.000 m2 die Zukunft: Es wird heller, luftiger, freundlicher. Vor allem wird die Altstadt optisch wieder homogener. Weg vom Stilbruch, hin zu mehr Authentizität.
„Wenn wir zum Winzerfest Reben über die Straßen spannen, dann kommt der rustikale Charakter dieses Steins zusammen mit der Basaltbänderung besonders schön zur Geltung“, erklärt Joachim Müller. Die historische Anmutung verdankt das frieda®-Pflaster seinen individuell gekollerten Rändern und der in über 50 Spielarten sandig geschieferten Oberfläche. Zudem freut sich der Bürgermeister über die modernen Produkteigenschaften des Betonpflasters, die gute Begehbarkeit, leichte Pflege und eine hohe Belastbarkeit garantieren. Das gefällt Familien, die mit Kinderwagen unterwegs sind, Rollatoren-Nutzern und Rollstuhlfahrern und nicht zuletzt auch dem Bauhof, der bei der Wartung leichtes Spiel hat. Bisher habe er nur positives Bürgerfeedback erhalten, sagt Joachim Müller.
Positiv fand er auch die Zusammenarbeit mit eltersberg. Nachdem das Koblenzer Planungsbüro Unger ein höheres Steinformat angefordert hatte, wurde frieda® dieser Anforderung angepasst. „Service und Beratung waren seitens eltersberg ohne Tadel“, lobt auch der Geschäftsführer von Unger Ingenieure, Anton Strubel. Inzwischen ist das eigens entwickelte 120-Millimeter-Format bei eltersberg in Serie gegangen. Der Vorteil liegt in der Nachhaltigkeit: Die zusätzlichen Zentimeter verhindern, dass die Fugenfüllung vollständig abgesaugt wird, wenn Autos über die Pflasterfläche rollen oder diese von Kehrsaugmaschinen gereinigt wird (Vakuumeffekt).
In zwei bis drei Jahren soll die Altstadtsanierung abgeschlossen werden. Zwar ist jeder Bauabschnitt mit einer neuen Ausschreibung verbunden, doch Eltersberg-Geschäftsführer Ralf Seibert ist zuversichtlich, dass die Stadt der blonden „frieda® “ die Treue hält. Für das mittelständische Unternehmen habe die Braubacher Altstadtsanierung einen „herausragenden Stellenwert“. Nicht nur, weil man nun auch in Rheinland-Pfalz vertreten sei, sondern besonders wegen der BUGA 2029, die dem Fremdenverkehrsort von da an auf Jahre steigende Besucherzahlen bescheren soll. Seibert: „Ein exklusiveres Schaufenster können wir uns für unsere frieda® kaum vorstellen.“